Nachhaltigkeitsrating: Schweiz auf dem Podest

Die Schweiz macht in Sachen Nachhaltigkeit einen Sprung nach vorne: Im aktuellen Nachhaltigkeit-Staatenrating von Swisscanto, welches das Asset Management der Zürcher Kantonalbank jährlich durchführt, hat die Eidgenossenschaft den dritten Platz errungen (siehe Tabelle unten). Dies nach dem fünften Rang im Vorjahr.

Damit belegt die Schweiz einen Spitzenplatz unter nicht weniger als 197 Ländern, die als Emittenten von Staatsanleihen auftreten und in den Dimensionen Umwelt, Soziales und Governance (ESG) bewertet wurden (siehe dazu Box unten). Das Schweizer Staatswesen punktete dabei insbesondere in den beiden Dimensionen S und G, wo etwa Kriterien wie der Lebensstandard und Finanzstabilität ins Gewicht fallen.

In der Umwelt-Dimension E schnitten weiter hinten klassierte Länder wie das Grossherzogtum Luxemburg (Rang 8) derweil deutlich besser ab.
 

Rückschritte auf hohem Niveau

Im Gesamtranking liegen nur noch die nordischen Staaten Dänemark und Island vor der Schweiz, wobei die Dänen Norwegen vom Nachhaltigkeitsthron gestossen haben. Letztere Emittentin fällt vom ersten auf den fünften Platz zurück. Generell bleibt Nordeuropa aber die führende Region in punkto Nachhaltigkeit beziehungsweise bei ESG-Kriterien.

Im deutschsprachigen Ausland ist es hingegen zu Rückschritten auf hohem Niveau gekommen. So verliert Deutschland einen Platz, darf sich aber weiterhin zu den zehn nachhaltigsten Länder-Emittenten zählen. Österreich muss sich hingegen aus den Top-Ten verabschieden. Auffallend ist zudem: Spanien belegt bloss den 27. Platz, Frankreich den 31. und Italien den 39. Rang. Die Positionierung ist dabei teils der G-Dimension geschuldet.

Dies deutet umgekehrt daraufhin, dass die Welt in Sachen Nachhaltigkeit in Bewegung ist und sich auch Schwellenländer gegenüber vergangenem Jahr teilweise deutlich gesteigert haben. So befinden sich immerhin schon vier von ihnen in den Top 20. Am besten platziert ist Estland auf Rang 11, gefolgt von Uruguay und Tschechien auf dem 17. respektive 18. Platz sowie Chile auf Platz 20.

Auf der anderen Seite der Erde schaffen es Neuseeland und Australien in die Top-Ten. Im Falle Australiens, wo traditionell der Abbau fossiler Energieträger eine grosse Rolle spielt, sind aber vor allem die Dimensionen S und G für die gute Platzierung verantwortlich.

Zentrale Rolle für zukünftige Bonität

Die aktiven Obligationen-Fonds von Swisscanto investieren entlang einem Nachhaltigkeits-Framework, das nicht nur Unternehmen, sondern eben auch staatliche Emittenten miteinschliesst. Dabei kommt bei der ESG-Analyse für Staaten unser Nachhaltigkeitsrating zur Anwendung. Unserer Meinung nach spielen Rahmenbedingungen wie Rechtssicherheit, Eigentumsrechte, Bildungswesen und gute Regierungsführung eine zentrale Rolle für langfristiges Wirtschaftswachstum und damit auch für die zukünftige Bonität von Staaten.

Unsere Daten zeigen zudem einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Nachhaltigkeitrating und ökonomischen Faktoren wie dem BIP pro Kopf oder der Bonität. Sie stellen auch eine relevante Informationsquelle zur Beurteilung von Volkswirtschaften und deren Produktivität dar. Unser Nachhaltigkeitsrating von Staaten ergänzt damit die ökonomische Betrachtung von Ratingagenturen und dient als zusätzlicher Indikator in der Evaluation von staatlichen Schuldnern.

Entsprechend investieren wir kontinuierlich in unsere Nachhaltigkeit-Expertise und tragen diese auch nach aussen – dies nicht nur jährlich in Form des Staatenratings, sondern auch in Form transparenter Nachhaltigkeits-Profile unserer Fondslösungen und quartalsweise im Rahmen der jeweiligen Sustainability-Reports.

Die Nachhaltigkeit-Reports unserer aktiven Fonds mit Staatsanleihen