ZKB entwickelt ersten Stiftungsfonds der Schweiz
Der speziell für gemeinnützige Organisationen entwickelte Fonds bietet eine einfache und nachhaltige Anlagelösung.
Interview: Adrian Vonlanthen
Keine kurzfristige Renditemaximierung, sondern langfristig stabile Erträge aus nachhaltigen und liquiden Anlagen: Stiftungen und gemeinnützige Organisationen haben spezielle Anlagebedürfnisse betreffend ihres Stiftungsvermögens. Um diesen Investitionsbedürfnissen gerecht zu werden, entwickelte die Zürcher Kantonalbank einen Fonds, in den ausschliesslich Stiftungen und gemeinnützige Organisationen investieren dürfen. Ein vergleichbares Angebot gab es in der Schweiz bisher nicht. Hansjörg Schmidt, Leiter Stiftungen Key Clients bei der Zürcher Kantonalbank, erklärt im Interview, warum die Nachfrage danach so gross ist und was den Fonds für diese Zielgruppe besonders attraktiv macht.
Hansjörg Schmidt, es gibt viele Möglichkeiten, wie Stiftungen ihr Vermögen anlegen können. Warum benötigt die Schweiz einen Stiftungsfonds?
Wir begleiten viele Stiftungen und Hilfswerke und stehen mit ihnen im engen Austausch. Während die grossen Organisationen zumeist über die nötigen Ressourcen verfügen, um eine massgeschneiderte Anlagelösung zu entwickeln, suchen mittlere und kleinere häufig einen einfacheren Weg. Für sie haben wir den Stiftungsfonds entwickelt. Besonders ist zudem, dass sich der Fonds am Anlageverhalten von grossen Stiftungen orientiert. Anlegerinnen und Anleger kommen so zu einer sehr umfassenden und nachhaltigen, doch gleichzeitig sehr einfachen Anlagelösung, die wir den gemeinnützigen Organisationen zu vorteilhaften Konditionen anbieten können.
Die Nachhaltigkeit der Unternehmen und Emittenten, in welche investiert wird, ist für die allermeisten gemeinnützigen Organisationen ein wichtiger Aspekt.
Hansjörg Schmidt, Leiter Stiftungen Key Clients
Wie unterscheiden sich Anlagebedürfnisse von Stiftungen zu jenen von konventionellen Anlegerinnen und Anlegern?
In den vielen Beratungsgesprächen, die wir mit gemeinnützigen Organisationen führen, hat sich gezeigt, dass zumeist keine kurzfristige Renditemaximierung anstrebt wird, sondern eher in Anlagen investiert werden soll, die langfristig stabile Erträge erwarten lassen – also Obligationen, Aktien mit Dividenden und Immobilien. Die Nachhaltigkeit der Unternehmen und Emittenten, in welche investiert wird, ist für die allermeisten gemeinnützigen Organisationen ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Dazu kommt, dass sie in ihrem Wirkungskreis mehrheitlich stark auf die Schweiz konzentriert sind. All diese Aspekte wurden bei der Entwicklung dieses Fonds nach Schweizer Recht berücksichtigt.
Wie muss man sich diese Anlageorientierung an grossen Stiftungen konkret vorstellen?
Die Anlagestrategie des Stiftungsfonds lehnt sich an die durchschnittliche Anlagestrategie einer ganzen Reihe von Vermögensverwaltungsmandaten von grossen gemeinnützigen Organisationen an – dargestellt im Swiss
Philanthropy Performance Index (SwiPhiX) der Zürcher Kantonalbank. Als Datenquelle für den SwiPhiX dienen Mandate, welche vom Asset Management der Zürcher Kantonalbank verwaltet werden. Entstanden ist ein ausgewogener Fonds mit mittlerem Risiko-Rendite-Profil, den ausschliesslich in der Schweiz anerkannte gemeinnützige Organisationen zeichnen können.
Was macht den Fonds besonders attraktiv für diese Zielgruppe?
Gemeinnützige Organisationen können mit einer einzigen Anlage, einem einzelnen Valor, einen grossen Teil ihres Vermögensmanagements bewerkstelligen. Sie investieren in ein diversifiziertes Portfolio, dessen Zusammensetzung ihre hohen Nachhaltigkeitsanforderungen adressiert. Aufgrund seiner langjährigen Expertise im Bereich nachhaltiger Anlagen nutzt das Asset Management der Zürcher Kantonalbank mit fundierten Titelselektionen die Ertragschancen zukunftsträchtiger Unternehmen und Emittenten – und berücksichtigt dabei jederzeit mögliche Anlagerisiken. Damit soll der Stiftungsfonds das Ziel unterstützen, Vermögenserträge für die Finanzierung des gemeinnützigen Zwecks zu erzielen.