Aktienmärkte trotzen US-Wahlen: Jahres­end­rally in Sicht

Die US-Präsidentschafts­wahlen kümmern die Börsen wenig. Denn die Konjunktur ist robust, und von der Geld- und Fiskalpolitik ist viel Rücken­wind zu erwarten. Wir kaufen deshalb US-Aktien und reduzieren im Gegenzug Schweizer Titel. Bei US-Staats­anleihen bleiben wir hingegen vorsichtig.

Text: Nicola Grass

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Dr. Anja Hochberg kommentiert die taktische Asset Allocation für den Monat November.

Was haben wir in den Portfolios angepasst?

Während die Unternehmensgewinne in den USA wieder anziehen, bleibt das Wachstum in der Schweiz verhalten. Wir reduzieren Schweizer Aktien auf neutral.

Die Gewinne der US-Banken fielen im dritten Quartal rund 10% höher aus als von den Analysten erwartet. In der Folge setzten die Aktien­kurse ihren Aufwärts­trend fort. Wir gehen bei Aktien Welt in ein Über­gewicht und kaufen Titel der US-Banken.

Wir halbieren unser Übergewicht und nehmen somit einen Teil der Gewinne mit.

Wir bevorzugen Staats­anleihen aus der Eurozone, wo das Schulden- und Wirtschafts­wachstum schwächer sind.

Während die Unternehmensgewinne in den USA wieder anziehen, bleibt das Wachstum in der Schweiz verhalten. Wir reduzieren Schweizer Aktien auf neutral.

Wir halbieren unser Übergewicht und nehmen somit einen Teil der Gewinne mit.

Die Gewinne der US-Banken fielen im dritten Quartal rund 10% höher aus als von den Analysten erwartet. In der Folge setzten die Aktien­kurse ihren Aufwärts­trend fort. Wir gehen bei Aktien Welt in ein Über­gewicht und kaufen Titel der US-Banken.

Wir bevorzugen Staats­anleihen aus der Eurozone, wo das Schulden- und Wirtschafts­wachstum schwächer sind.

Trotz der US-Wahlen bleibt das Momentum an den Aktien­märkten ungebrochen. Der Aufwärts­trend ist intakt – und nun beginnt die saisonal stärkste Phase des Jahres. Übliche Treiber sind unter anderem Einzahlungen in die private und berufliche Vorsorge sowie ein Weihnachts­geschäft, das Unternehmen höhere Umsätze beschert. Das Umfeld für Aktien bleibt dank einer robusten Konjunktur, weltweit ausgeprägten Zins­senkungen, lockeren Finanz­konditionen und einer expansiver Fiskal­politik unterstützend. Obwohl das Gewinn­wachstum in den USA im dritten Quartal mit 3% im Jahres­vergleich eher bescheiden ausfiel, haben die Unter­nehmen mit ihren Gewinn­ausweisen erneut positiv überrascht.

Stein des Anstosses: Hohe Bewertungen

Sorgen bereitet uns hingegen die Bewertung. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 25 ist der US-Leitindex S&P 500 historisch gesehen extrem hoch gepreist. Dies gilt umso mehr angesichts der sportlichen Gewinn­schätzungen von 14% für das Jahr 2025. Die Aktien­risiko­prämie ist deshalb aufgrund des kürzlichen Rendite­anstiegs in den USA wieder negativ. Auch das Sentiment wird euphorischer. Anlegerinnen und Anleger sichern sich kaum ab, nur noch wenige rechnen mit einer Rezession und viele haben Aktien zulasten von Liquidität und Obligationen gekauft. Was wiegt schwerer? Die positiven Faktoren überwiegen, denn eine Überhitzung – wie beispielsweise 1999 mit einer Flut von neuen Finanzprodukten in den Bereichen Technologie, Medien und Tele­kommunikation – ist (noch) nicht eingetreten. Wir rechnen deshalb bis zum Jahre­sende mit weiteren Kurs­gewinnen bei Aktien und bleiben übergewichtet.

US-Schuldenturm – höher und höher

Bei den Obligationen halten wir aufgrund der sehr tiefen Kreditrisiko-Prämie und der nach wie vor unattraktiven «Eidgenossen» an unserer Unter­gewichtung fest. Auch bei den US-Staats­anleihen bleiben wir vorsichtig. Dies, da die Staats­verschuldung dort unabhängig vom Ausgang der Präsidentschafts­wahlen weiter ansteigen dürfte. Wir bevorzugen Staats­anleihen aus der Eurozone, wo das Schulden- und Wirtschafts­wachstum schwächer sind.

Asset Allocation Spezial­mandate im November 2024

Relative Gewichtung gegenüber der Strategischen Asset Allocation (SAA) in % im Oktober und November 2024 (Quelle: Zürcher Kantonalbank, Asset Management)